Die EMS-Branche boomt. Der Manufacturing Market Insider (MMI) gab bekannt, dass die Top 50 EMS-Unternehmen weltweit im Jahr 2022 einen Umsatz von mehr als 457 Milliarden US-Dollar erzielten. Dies bedeutet einen Anstieg von 9,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig steht die EMS-Industrie vor wiederkehrenden Herausforderungen – insbesondere im Hinblick auf Energie, steigende Produktvielfalt und Digitalisierung. Diese Mammutaufgaben zu lösen, das gelingt nur gemeinschaftlich. Die Unternehmensgruppe Limtronik (www.limtronik.de) zeigt Wege auf.
Die Auftragsbücher sind prall gefüllt, die Entwicklungsressourcen mehr als ausgelastet und die Fabriken laufen auf Hochtouren. Die Nachfrage im EMS-Segment ist hoch und dabei fordern Kunden zunehmend maßgeschneiderte Lösungen und eine schnellere Markteinführung neuer Produkte. Zusätzlich steigen die Variantenvielfalt und Komplexität. Geräte wie Mobile Devices werden immer kompakter, leichter, aber gleichzeitig leistungsfähiger. Dies stellt erhöhte Anforderungen an die Bestückung.
Dabei müssen Probleme, welche die nach wie vor dominante Bauteilknappheit mit sich bringt, austariert werden: Die Preise klettern auf Rekordhöhe, die Lieferzeiten sind lang. Gleichzeitig müssen EMS-Unternehmen in der Lage sein, schnell auf veränderte Kundenanforderungen und Marktbedingungen zu reagieren und dabei hohe Qualität zu gewährleisten.
Um Schritt zu halten, gilt es außerdem, den Digitalisierungsgrad in den Fabriken zu erhöhen. Dies eröffnet zwar neue Möglichkeiten, wie beispielsweise die Nutzung von Big Data-Analysen oder automatisierte Prozesse, es erfordert aber auch ein höheres Maß an Kompetenz und Investitionen in digitale Technologien. EMS-Unternehmen müssen sich mit Themen wie IT-Integration und Datenanalyse auseinandersetzen und sich intensiv mit neuen Technologien und deren Anforderungen befassen.
„Die Digitalisierung hat zwei Seiten – nicht nur, weil sie neue personelle oder strukturelle Weichen erfordert, auch in puncto Energie. Denn Digitalisierung, wenn sie nicht gerade auf Energieeinsparungen abzielt, kann zu höheren Energiebedarfen in der Fertigung führen. Der zunehmende Einsatz von IoT-Technologien, vernetzten Geräten und künstlicher Intelligenz in der Produktion erfordert ein höheres Energielevel als früher. Bei steigenden Energiepreisen ist dies nicht trivial. Es gilt daher, Digitalisierung nicht nur für die Optimierung von Produktionsprozessen einzusetzen, sondern zum Beispiel auch, um Energieverbräuche zu verringern. Dies funktioniert u. a. mit Systemen zum Energiemanagement und für optimierte Wartungszyklen", erklärt Gerd Ohl, Geschäftsführer der Limtronik GmbH.
Know-how bündeln anstatt allein die Probleme lösen
„Diese Herausforderungen in der Industrie – und im Speziellen in der EMS-Branche – sind Mammutaufgaben für Politik und Wirtschaft. Ein Unternehmen allein kann diese nicht lösen. Es erfordert daher eine intensivere Vernetzung und Zusammenarbeit von EMS-Unternehmen und anderen Stakeholdern. Nur so lassen sich Effizienz, Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Einzelnen erhöhen", erklärt Gerd Ohl.
Limtronik setzt bereits seit ein paar Jahren den Netzwerkgedanken um. Im Jahr 2013/2014 gründete Limtronik gemeinsam mit weiteren Unternehmen erste Initiativen in Richtung Industrie 4.0. Dazu zählt unter anderem der SEF Smart Electronic Factory e.V., eine Industrie 4.0-Initiative für den deutschen Mittelstand. Die Forschungs- und Demonstrationsplattform des Vereins ist im Hause Limtronik im laufenden Betrieb integriert. Hier entstehen Lösungen aus der Praxis für die Praxis.
„Digitale, effiziente und nachhaltige Prozesse sind für die Aufrechterhaltung des Betriebs vieler Unternehmen zwingend notwendig. Es gilt, schnell zu handeln. Entsprechende Tests und Evaluierungen sind essenziell, damit Betriebe zügig weg von der Theorie hin zur bedarfsgerechten Umsetzung kommen. So wird aus Visionen schneller Wirklichkeit. Die SEF-Mitglieder aus Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft stehen im ständigen Austausch, um sich gegenseitig zu unterstützen und neue Lösungen insbesondere für KMU zu entwickeln. Durch den Wissens- und Erfahrungstransfer können Herausforderungen effektiver gelöst werden", sagt Gerd Ohl.